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Ein Leben für die Bewegung – Interview mit Sabrina Schaffner-Giacomelli HWS, 11.06.2025

HWS

Die Schule für Gesundheit und Bewegung

Basel, Bern, Online, Zürich

Sabrina Schaffner-Giacomelli absolviert aktuell den Bildungsgang zur Dipl. Bewegungspädagogin HF an der HWS. Gleichzeitig ist sie auch HWS-Dozentin, führt ein Tanzstudio, arbeitet im Spital und ist Mami einer 8-jährigen Tochter. Wie das alles zusammenpasst, erfährst du im Interview.

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Sabrina, in deinem Leben dreht sich fast alles um Bewegung. Wie ist es dazu gekommen?

«Ich habe immer ein bisschen meinen eigenen Weg gesucht. Mein beruflicher Weg begann in der Hotellerie und im HR, also keine Bereiche, die man unbedingt mit Bewegung in Verbindung bringt. Ich tanze jedoch seit meiner Kindheit enorm gerne, weshalb ich vor einigen Jahren mit fünf Kolleginnen und Kollegen die Tanzschule BailAdoro gründete. Dann bin ich 2020 über die Ausbildung zur Bewegungspädagogin gestolpert. Ich dachte, das wäre etwas, was ich im Gegensatz zum Tanzen auch noch im fortgeschrittenen Alter machen kann. Und das vermittelte Wissen kann ich auch im Tanzstudio voll nutzen. Also habe ich meine damalige Stelle gekündigt und mich darauf eingelassen.»

Wie nutzt du das Wissen aus dem Studium im Alltag?

«Ich bin klar der Typ für Learning by Doing. So habe ich bereits ganz früh im Studium begonnen, die erlernten Inhalte direkt umzusetzen. Ich habe Massagen gemacht, um zu verstehen, wie die Muskeln im Körper zusammenhängen, in einem Fitnesscenter Trainingspläne geschrieben und natürlich viele Aspekte auch in meine Tanzkurse aufgenommen. Besonders spannend ist für mich das Praktikum im Basler Bethesda-Spital, das ich im Rahmen des Studiengangs mache. Dort habe ich in der Trainingstherapie angefangen und wechsle aktuell in die Palliativmedizin. Gerade im Palliativbereich lässt sich die Bewegungspädagogik super einsetzen. Wir können nämlich nicht nur Gruppenkurse geben, sondern auch ganzheitlich auf das Individuum eingehen.»

Parallel studieren und dozieren – eine ungewöhnliche Kombination. Wie ist es dazu gekommen?

«(Lacht) Ich habe Julian Sacharuk (Bereichsleiter Bewegung und Gesundheit an der HWS) zufällig auf den Gängen des Bethesda getroffen und wir kamen ins Gespräch. Eins führte zum anderen und er fragte mich, ob ich eine gerade freiwerdende Dozentenstelle zum Thema Bewegungsgrundlagen für angehende Fitnesstrainer übernehmen möchte. Eine spannende neue Herausforderung für mich! Ich kann meinen Background in der Bewegungspädagogik nutzen, um den Lernenden eine zusätzliche Perspektive zu vermitteln, die sie so sonst nicht erhalten würden. Ich freue mich mega, wenn sie dann in der nächsten Lektion zu mir kommen und davon erzählen, wie sie im Berufsalltag Dinge erkannt und gemacht haben, die sie vorher nicht konnten.»

Was macht man denn als Bewegungspädagogin?

«Ganz grundsätzlich verstehe ich meine Rolle als Ergänzung zur Physiotherapie. Wir geben bewegungstherapeutische Kurse in der Gruppe genauso, wie wir Menschen individuell unterstützen können. Dabei ermöglicht uns die Ausbildung, kreativer vorzugehen als Physios. Das finde ich so spannend an dieser Arbeit: Du kannst dir das Krankheitsbild einer Person auf Papier anschauen und hast vielleicht einige Ideen, was du machen könntest. Aber wenn du die Person dann vor dir hast, ist es eventuell ganz anders und deine Ideen funktionieren gar nicht. Da muss man spontan entscheiden können, was der Mensch individuell braucht.»

Die Bewegungspädagogik ist also nahe bei der Physiotherapie angesiedelt – Gibt es da ein gewisses Konkurrenzdenken?

«Nein, von Konkurrenz würde ich nicht sprechen. Ich bezeichne es eher als teilweise fehlendes Verständnis. Die Bewegungspädagogik ist ein junges Feld, weshalb viele Institutionen, wie etwa Spitäler, uns noch nicht so wirklich «fassen» können. Bis anhin setzen die Spitäler einfach auf Physios, weil sie nichts anderes kennen. Doch die sind vielerorts überlastet und man muss lange auf Termine warten; hier können wir Entlastung geben und viele Aufgaben übernehmen. Es braucht ein Umdenken, denn die Physiotherapie und die Bewegungspädagogik ergänzen sich ideal, beide leisten in meinen Augen einen wichtigen Beitrag für das Gesundheitswesen.»

Info-Workshop in Basel

Lerne die Bewegungspädagogik HF und die HWS bei unserem nächsten Info-Workshop in Basel kennen. Unsere Dozierenden und Studierenden sind vor Ort und beantworten dir gerne alle deine Fragen.